Den Registerwechsel habe ich ja schon angesprochen beim Gaumensegeltraining weiter oben. Der einfachste Wechsel ist der vom Brustregister in die Kopfstimme und umgekehrt. Am Anfang trainiere ich die Stimme so, dass Sie erst mal den Unterschied beider Register deutlich spüren lernen, das braucht eine Weile, da wir das Kopfregister beim Sprechen kaum benutzen, d.h. wir haben nicht wirklich ein Gefühl für die Kopfstimme. Außer morgens beim Aufstehen, wenn wir beginnen zu gähnen. Und das genau ist schon der erste Einstieg im Gesangsunterricht.

Sobald sich diese Vorübung für Sie einfach anfühlt, wird die Stimme so trainiert, dass der Wechsel vom Kopf- ins Brustregister mühelos wird und vor allem keine Brüche in der Stimme hörbar sind. Und das ist dann schon eher eine Kunst und braucht ein bisschen Feingefühl. Dieser Wechsel eignet sich besonders für Übergänge im Song von einer Strophe zum Chorus-Teil oder hin zur Bridge. Dies sind Elemente die es beim Aufbau eines Songs zu berücksichtigen gilt. Dieser wird dann abwechslungsreicher, wenn die Stimme über verschiedene Stimmansätze verfügt und mühelos von einem Register in das andere „switchen“ kann. Der Registerwechsel ist ein Muss im Gesangsunterricht. Vor allem auch für die Sopranstimmen in den Laien-Chören. Es tut mir immer in der Seele weh, wenn die Chorleiter auf Masse gehen mit den hohen Stimmen und die Mädels dann drücken was das Zeug hält. Das ist für viele – vor allem für ältere Damen - einfach extrem anstrengend und nicht wirklich eine Feierabend-Veranstaltung. Aber die meisten denken in ihrem Unwissen, dass das so sein muss. Sehr schade.

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